Tomaschett-Berther Gabriela

Gabriela
Tomaschett-Berther
Eidgenössisch diplomierte Apothekerin
1959
Trun
verheiratet
Kreis: Disentis
CVP
Grossrätin bisher

Haben Sie ein Lebensmotto, wenn ja welches?
Humanitas, veritas et amicitia

In welchem Umfeld bewegen Sie sich:
Zwischen Familie, Beruf und Politik:

  • als Familienfrau mit meinem Mann und zwei Kindern (1990 und 1992)
  • als Mitarbeiterin in der eigenen Hausarztpraxis
  • als Präsidentin der Casa Depuoz, Zentrum für Schule, Ausbildung und Integration von Menschen mit speziellen Bedürfnissen
  • als Grossrätin für die CVP Kreis Disentis ,Vize-Präsidentin der CVP Frauen Graubünden, Delegierte der CVP Frauen Schweiz

Beschreiben Sie uns Ihren politischen Werdegang – Ihre Motivation:
Politische Aktivitäten auf Gemeindeebene und/oder Region:

2003 - 2007 Gemeindeparlament Trun

2006 Präsidentin des Gemeindeparlamentes Trun

2007 - 2011 Gemeindevorstand Trun Departement Schule und Soziales

2009 - 2011 Vizepräsidentin Gemeinde Trun

2008 - 2011 Schulratspräsidentin Trun

2008 - 2009 Kommission Jugendarbeit für die Errichtung der Jugendarbeitsstelle Cadi

2010 - 2011 Vorstand Jugendarbeit Cadi

2010 - 2011 Kommission Fusion Schlans-Trun

2011 Präsidentin Kommission für  interkommunalen Schulverband Sumvitg-Trun

2009 - heute Vizepräsidentin Stiftung Casa s. Martin, Alters-u. Pflegeheim Trun

2009 - heute Spitex Cadi

Politische Aktivitäten auf kantonaler Ebene:

2010 - heute Grosser Rat Chur, Grossrätin

2011 - heute Mitglied der Kommission für Gesundheit und Soziales des Grossen Rates

2012 - 2014 Präsidentin der Kommission für Gesundheit und Soziales des Grossen Rates

2012 - 2017 Vorstandsmitglied des Kantonalverbandes Spitex Graubünden

2014 - heute Vorstandsmitglied der Alzheimervereinigung Graubünden

2015 - heute Präsidentin Casa Depuoz Trun, Zentrum für Schule, Ausbildung u. Integration

Motivation:
Die nachhaltige Entwicklung der Region steht im Fokus meiner Politik. Großes Gewicht lege ich auf die Stärkung einer effizienten regionalen Gesundheitsversorgung. Konkrete Massnahmen für die Besserstellung der Familien, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Gleichstellung sollen optimiert werden. Mein spezielles Engagement gilt Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Ich setze mich als Präsidentin der Casa Depuoz in Trun, mit meinen Erfahrungen auch in der der Alzheimervereinigung, der Spitex und dem Alters- und Pflegeheim Casa s. Martin für Angebote in der Region ein. Förderung und Erhalt der regionalen Bildung, der romanischen Sprache und insbesondere der La Quotidiana sind mir sehr wichtige Anliegen.

Was möchten Sie als Grossrätin bzw. Grossratsstellvertreterin bewegen?
Gute Rahmenbedingungen in den Bereichen der flächendeckenden medizinischen Grundversorgung (Hausarztmedizin, Spitex, Spitäler, Heime) mit einem starken Regionalzentrum schaffen.
Gute Rahmenbedingungen für Menschen mit speziellen Bedürfnissen sicherstellen.
Die Förderung und den Erhalt der flächendeckenden regionalen Bildungsangebote und der romanischen Sprache.
Stärkung einer Familienpolitik, die jungen Familien Perspektiven gibt und im Alter gute Lebensbedingungen in würdevoller Umgebung ermöglichen.
Eine Regionalpolitik, welche die wirtschaftliche Entwicklung in Graubünden durch starke Gemeinden und Regionen unterstützt.

Wo sind Ihre Schwerpunkte?
Gesundheits- und Sozialpolitik, Schule und Bildung, Familienpolitik.

Haben Sie (politische) Vorbilder?
Frau Bundesrätin Doris Leuthard, die mit persönlichem und politischem Engagement und Format viel bewegt.

Was heisst Gleichstellung für Sie und was brauchen wir um die Gleichstellung in Graubünden zu fördern?
Gleiche Stellung, Akzeptanz und Lohngleichheit von Frau und Mann in Beruf und Gesellschaft. Das muss ein eine  Grundhaltung sein, die sich auf den verschiedenen Ebenen der Zusammenarbeit, der Gestaltung von Rahmenbedingungen, bei Personalentscheiden und in Arbeitsverträgen niederschlägt.

Um Gleichstellung zu fördern, brauchen wir politisch motivierte und engagierte Frauen als Vorbilder. Den Frauen müssen wir Mut machen, sich in Wirtschaft und Politik zu engagieren.

Konkrete Massnahmen für die Besserstellung der Familien und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf müssen umgesetzt werden.

Würden Sie es befürworten, dass der Kanton Graubünden generell mehr Massnahmen zur Gleichstellung ergreift?
Ja. Besonders indem die Frauenquote in den Kantonalen Ämtern adäquat angehoben wird  und so Frauen in Führungspositionen aktiv Einfluss auf frauenfördernde Massnahmen und die Interessen der Frauen bei Personalentscheiden nehmen können.

Die Nichtsanktionierung von Teilzeitarbeit kann dazu beitragen, dass familiäre Pflichten zwischen den Geschlechtern weniger einseitig verteilt werden.
Absatz nicht klar!

Wie stehen Sie zu Jobsharing und Teilzeitpensen auch in Führungspositionen?
Jobsharing und Teilzeitpensen sind eine der wichtigsten Vorrausetzung unserer zukünftigen Arbeitswelt und Ausdruck von Gleichstellung. Das gilt unabhängig von Ebenen und Branchen. Auch in der Schweiz wird dies schon durch prominente nationale Beispiele vorgelebt. Wir in den Regionen müssen dafür offen sein und mehr für die Durchsetzung tun.

Jährlich findet im Grossrat das Mädchenparlament statt. Mentorinnen für Jungpolitikerinnen oder Teilnehmerinnen an überparteilichen Arbeitsgruppen sind stets willkommen. Inwiefern engagieren Sie sich persönlich ausserhalb des politischen Amtes für frauenrelevante Anliegen?
Diese Haltung müssen Frauen in allen Bereichen vorleben. In Institutionen, in denen ich Verantwortung trage, wie z.B. der Casa Depuoz mit 140 Angestellten oder in unserer Hausarztpraxis bringe ich frauenrelevante Anliegen und Ansichten ein. Auf Lohngleichheit achte ich sehr.

Durchschnittlich stirbt alle 20 Tage eine Frau an den Folgen häuslicher Gewalt. Auch in Graubünden hat die Gewalt an Frauen stark zugenommen. Soll sich der Kanton verstärkt an Massnahmen zur Gewaltprävention beteiligen?
Selbstverständlich. Ja. Gewaltprävention beginnt im lokalen Umfeld eines Jeden: Achtsames Miteinander in der Nachbarschaft, Schule und am Arbeitsplatz. Information spielt eine grosse Rolle und dabei kann der Kanton sich noch mehr engagieren und unterstützen.