Fetz Manuela

Manuela
Fetz
Juristin/Doktorandin
28.04.1990
Bonaduz
www.manuela-fetz.ch

In welchem Umfeld bewegen Sie sich?

  • Familie / Kinder: Keine
  • Berufstätigkeit / Pensum: Juristin und Doktorandin an der Universität Zürich
  • Ehrenamtliche Tätigkeit: Präsidentin der Jungfreisinnigen Graubünden und Vorstandsmitglied Verein Höhere Wirtschaftsschule Graubünden (HWSGR)

Beschreiben Sie uns Ihren politischen Werdegang – Ihre Motivation:
Bei der Jugendsession Graubünden 2007 habe ich mich erstmals politisch engagiert. Diesem Anlass hat mein „politisches Feuer“ entfacht. Kurze Zeit später bin ich den Jungfreisinnigen Graubünden beigetreten. Vor zwei Jahren durfte ich die Jugendsession als Präsidentin dann auch selbst organisieren. Ich bin überzeugt, dass Graubünden junge, engagierte Menschen braucht. Frauen wie Männer. Die Jugendsession ist eine gute Plattform um diese zu fördern. Gefördert wird auch bei den Jungfreisinnigen, die ich seit letztem Jahr als Co-Präsidentin leite.

Was möchten sie als Grossrätin bzw. Grossratsstellvertreterin bewegen?
Als junge Frau setzte ich mich dafür ein, dass gerade junge Familien in Graubünden attraktive Arbeitsbedingungen vorfinden, um Beruf und Familie zu vereinen. Ein wichtiges Anliegen ist mir zudem, dass unser Kanton attraktive Angebote für Junge Lehr- oder Studiumsabgänger schafft, um jungen Menschen Perspektiven zu bieten.

Wo sind Ihre Schwerpunkte?

  • Nachhaltige Steuerpolitik
  • Innovative Standortförderung für KMUs
  • Wettbewerbsfähige Tourismuspolitik
  • Aktive Förderung des Bildungsbereiches

Was heisst Gleichstellung für Sie und was brauchen wir um die Gleichstellung in Graubünden zu fördern?
Gleichstellung ist keine Einbahnstrasse. Sowohl Männer als auch Frauen sind immer noch in stereotypischen Rollenbilder gefangen. Daher müssen nicht nur Frauenrechte gestärkt werden (gleicher Lohn für gleiche Arbeit) sondern jegliche starre Geschlechterstrukturen aufgelöst werden. Frauen wie auch Männer sollen die Freiheit haben ihr Leben unabhängig geschlechterspezifischer Klitsches leben zu dürfen.


Würden Sie es befürworten, dass der Kanton Graubünden generell mehr Massnahmen zur Gleichstellung ergreift?

Der Kanton Graubünden leistet einen wichtigen Beitrag zur Gleichstellung. Einen Ausbau der staatlichen Massnahmen ist aus meiner Sicht nicht die richtige Lösung. Für einen echten Wandel, braucht es ein Umdenken in der Gesellschaft und nicht nur im Staat. Hier ist noch viel Arbeit nötig.

Die Nichtsanktionierung von Teilzeitarbeit kann dazu beitragen, dass familiäre Pflichten zwischen den Geschlechtern weniger einseitig verteilt werden. Wie stehen Sie zu Jobsharing und Teilzeitpensen auch in Führungspositionen?
Die Akzeptanz von Jobsharing und Teilzeitpensen sollten unbedingt gefördert werden. Und zwar für Mütter und Väter. Gerade in grösseren Unternehmen, sind solche Regelungen teilweise jedoch schwierig umzusetzen. Die Leitung eines Grossunternehmens ist oftmals kein Teilzeitjob. Hier ist gesundes Augenmass gefordert. Deshalb: Ja zu Jobsharing und Teilzeitarbeit aber nicht auf Biegen und Brechen.

Jährlich findet im Grossrat das Mädchenparlament statt. Mentorinnen für Jungpolitikerinnen oder Teilnehmerinnen an überparteilichen Arbeitsgruppen sind stets willkommen. Inwiefern engagieren Sie sich persönlich ausserhalb des politischen Amtes für frauenrelevante Anliegen?
Politik ist keine Männerangelegenheit, sondern geht uns alle an. Als Co-Präsidentin des Bündner Jugendsession habe mich in der Vergangenheit stark dafür engagiert junge Frauen und Männer für politische Anliegen zu begeistern.

Durchschnittlich stirbt alle 20 Tage eine Frau an den Folgen häuslicher Gewalt. Auch in Graubünden hat die Gewalt an Frauen stark zugenommen. Soll sich der Kanton verstärkt an Massnahmen zur Gewaltprävention beteiligen?
Gewaltprävention ist sehr wichtig. Seit 2004 setzen sich in Graubünden mehrere kantonale Institutionen für die Opfer von häuslicher Gewalt ein. Leider suchen sich viele betroffene Frauen und Männer häufig erst spät oder teilweise gar keine Hilfe. Die Dunkelziffer ist dementsprechend leider sehr hoch. Das muss sich ändern. Häusliche Gewalt darf unter keinen Umständen toleriert werden. Hier ist vor allem die Polizei gefragt, die in Aufklärungskampagnen vermehrt auf das Angebot des Frauenhauses und der Bündner Opferhilfe aufmerksam macht.