Cahenzli-Philipp Erika


Erika

Cahenzli-Philipp

Lehrerin, Kirchenratspräsidentin

1964

Untervaz

verheiratet

SP Grossrätin, bisher


Haben Sie ein Lebensmotto, wenn ja welches?
Die großen Augenblicke sind die, in denen wir getan haben, was wir uns nie zugetraut hätten. Marie von Ebner-Eschenbach

In welchem Umfeld bewegen Sie sich:
Verheiratet/ vier erwachsene Kinder
Seit 2021 Kirchenratspräsidentin der evang. reformierten Landeskirche Graubünden
Seit 2012 im Gemeindevorstand (Departement Sicherheit, Gesundheit und Soziales)
Vizepräsidentin Bündner Spital- und Heimverband
Verwaltungskommission SVA
Stiftungsrätin Kantonsspital GR
Mitglied Frauenverein Untervaz, Bündner Lehrerverein (LEGR)

Beschreiben Sie uns Ihren politischen Werdegang – Ihre Motivation:
Ich bin an politischen und gesellschaftlichen Fragen interessiert und sehe die Wirkung von politischen Entscheiden auf unsren Alltag. Mein Einstieg in politische Tätigkeiten war über die Kindergartenkommission in unserer Gemeinde und die Freude übers Mitgestalten, Mittentscheiden und Mittragen ist stets gewachsen. Ich bin überzeugt, dass die Politik die Kompetenzen und die Kreativität der Frauen braucht.

Was möchten Sie als Gewählte bewegen?
Als Kandidatin der SP möchte ich jenen eine Stimme geben, die sonst nicht gehört werden und zu gemeinsam erarbeiteten, breit abgestützten Lösungen beitragen. Ich will mitreden und mitentscheiden bei Fragen, die uns alle angehen und bin bereit dafür Verantwortung zu übernehmen.

Wo sind Ihre Schwerpunkte?
Ich bringe meine Wurzeln und Erfahrungen als Frau, als Mutter, als Lehrerin, als Behördenmitglied und freiwillig Engagierte ein und setze meine politischen Schwerpunkte in Gesundheits- Bildungs- und Sozialfragen.

Haben Sie (politische) Vorbilder?
All jene Frauen und Männer, die sich uneigennützig und ehrlich bemühen für Mensch und Natur gute Bedingungen zu schaffen.

Was heisst Gleichstellung für Sie und was brauchen wir um die Gleichstellung in Graubünden zu fördern?
Gleichstellung heisst für mich Gleichwertigkeit. Junge Frauen und Männer sollen die gleichen Chancen auf gute Ausbildungsplätze haben und im Berufsalltag die gleichen Aufstiegschancen erhalten. Für gleiche Arbeit erhalten alle den gleichen Lohn und können sich damit ihren Lebensunterhalt selbständig sichern.

Es braucht immer wieder Sensibilisierungen zu diesem Thema, noch ist die Gleichstellung nicht in den Köpfen (und Herzen) verankert.

Würden Sie es befürworten, dass generell mehr Massnahmen zur Gleichstellung ergriffen werden und wenn ja, von wem?
Ja. Der Kanton soll bei Stellenbesetzungen in Verwaltung und politischen Kommissionen eine freiwillige Frauenquote einhalten. Gemischte Teams funktionieren nachweislich besser und die Handschrift von uns Frauen tut der Gesellschaft gut. Gleichstellung ist eine Haltungsfrage und Veränderungen sind ein langer, leider oft zu langer Prozess. Die Erhebung von Datengrundlagen zur Gleichstellung sind unerlässlich.

Die Nichtsanktionierung von Teilzeitarbeit könnte dazu beitragen, dass familiäre Pflichten zwischen den Geschlechtern weniger einseitig verteilt werden. Wie stehen Sie zu Jobsharing und Teilzeitpensen auch in Führungspositionen?
Wir brauchen Strukturen und Löhne in Verwaltung und Wirtschaft, die Frauen und Männern ermöglichen ihre frei gewählte Familienform zu leben. Teilzeitstellen für Männer und Frauen müssen auf allen Ebenen angeboten und familienergänzende Betreuungsangebote in allen Regionen ausgebaut werden.

Jährlich findet im Grossrat das Mädchenparlament statt. Mentorinnen für Jungpolitikerinnen oder Teilnehmerinnen an überparteilichen Arbeitsgruppen sind stets willkommen. Inwiefern engagieren Sie sich persönlich auch ausserhalb des politischen Amtes für frauenrelevante Anliegen?
Ich war Mentorin am vorletzten Mädchenparlament und motiviere junge Frauen, sich politisch zu engagieren. Wo ich kann, nehme ich Einfluss auf eine entsprechende Zusammensetzung bei Arbeitsgruppen und in Kommissionen.