Holliger Raphaela

Holliger
Juristin
1990
Fürstenaubruck
in fester Partnerschaft
Domleschg
FDP
Kandidatur als Grossratsstellvertreterin, Co-Präsidentin Jungfreisinnige Graubünden


Haben Sie ein Lebensmotto, wenn ja welches?
«Es ist nicht von Bedeutung, wie langsam du gehst, solange du nicht stehenbleibst.» Konfuzius

In welchem Umfeld bewegen Sie sich:
Aufgewachsen bin ich in Fürstenaubruck. Nach meiner Matura habe ich an der Universität Zürich Recht studiert und vor zwei Jahren mein Studium abgeschlossen. Während des Studiums war ich in einem Teilzeitpensum in einer Anwaltskanzlei tätig und habe in den Semesterferien diverse Praktika auf Behörden sowie in unterschiedlichen Anwaltskanzleien absolviert. Seit zweieinhalb Jahren arbeite ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin an einem Lehrstuhl der Universität Zürich, unterrichte an der Höheren Wirtschaftsschule Graubünden das Modul Recht und verfasse eine Dissertation im Bereich des Medizinrechts. Politisch engagiere ich mich seit einigen Jahren für die Jungfreisinnigen Graubünden als Co-Präsidentin und vorher als Vizepräsidentin.

Beschreiben Sie uns Ihren politischen Werdegang – Ihre Motivation:
Ich war schon immer politisch sehr interessiert und bin mit 22 Jahren den Jungfreisinnigen beigetreten, um mich dadurch politisch zu engagieren. Den Jungfreisinnigen bin ich beigetreten, da ich eine liberale Grundhaltung vertrete und der Meinung bin, dass eine Sintflut neuer Gesetze unnötige Bürokratie schafft, Kosten verursacht und die Innovation lähmt.

Was möchten Sie als Grossrätin bzw. Grossratsstellvertreterin bewegen?Eine starke Wirtschaft garantiert Steuereinnahmen und Arbeitsplätze. Dank den so eingenommenen Steuern kann der Staat eine gute Infrastruktur, ein vielfältiges Bildungsangebot, Sicherheit und Sportmöglichkeiten gewährleisten. Dies sind alles Faktoren, welche zu unserem Wohlstand und unserer Lebensqualität in der Schweiz beitragen. Entscheidend ist also, dass die Schweiz und Graubünden attraktive Wirtschaftsstandorte bleiben. Daneben ist es essentiell, dass die Sprach- und Randregionen gefördert werden und den Anschluss an die Digitalisierung nicht verpassen.

Mit meiner Kandidatur möchte ich mich dafür einsetzen, dass dies auch in Zukunft gewährleistet ist.

Wo sind Ihre Schwerpunkte?
In den Bereichen Wirtschaft, Bildung und Gesundheit

Haben Sie (politische) Vorbilder?
Meine Eltern (persönlich)

Christian Rathgeb (politisch)

Carla del Ponte (beruflich)

Was heisst Gleichstellung für Sie und was brauchen wir um die Gleichstellung in Graubünden zu fördern?
Ich stamme aus einer Generation, in welcher die Gleichstellung von Mann und Frau in einer Partnerschaft von Anfang an gelebt worden ist und aus meiner persönlichen Erfahrung, die Gleichstellung von Mann und Frau vordergründig als Selbstverständlichkeit erachtet wird. Wirft man jedoch einen Blick auf die Besetzung von Kaderposten bzw. Verwaltungsratsmandaten sowie Entlöhnungen, wird schnell klar, dass Gleichstellung von Mann und Frau eine Illusion ist. Es ist notwendig, Rahmenbedingungen zu schaffen, welche es Frauen ermöglichen, Familie und Beruf zu vereinen. Dieses Ziel ist meines Erachtens nicht durch starre Frauenquoten zu erreichen, sondern vielmehr durch die Schaffung von mehr Teilzeitstellen und Jobsharing-Modellen. Solche durchmischten Teams sind zudem gewinnbringend: Diverse Studien belegen, dass eine diversifizierte Gruppe besser Probleme lösen kann.

Würden Sie es befürworten, dass der Kanton Graubünden generell mehr Massnahmen zur Gleichstellung ergreift?
Die Frauen sind in den kantonalen Kommissionen deutlich untervertreten. Es müssen wie bereits ausgeführt Rahmenbedingungen für Jobsharing und Teilzeitstellen geschaffen werden. Des Weiteren ist es notwendig, dass die Anforderung und Vergabekriterien mindestens der kantonalen Kommissionen transparent ersichtlich sind und die Vergabe der Mandate nach objektiven Kriterien verläuft. Ich bin überzeugt, dass wir im Kanton Graubünden viele kompetente und gut ausgebildete Frauen haben, welche mit Sicherheit eine sehr gute Kommissionsarbeit leisten würden.

Durchschnittlich stirbt alle 20 Tage eine Frau an den Folgen häuslicher Gewalt. Auch in Graubünden hat die Gewalt an Frauen stark zugenommen. Soll sich der Kanton verstärkt an Massnahmen zur Gewaltprävention beteiligen?
Prävention ist generell eine gute Möglichkeit, um Gewalt vorzubeugen. Meines Erachtens besteht jedoch Handlungsbedarf, indem den betroffenen Frauen Unterstützung bei der strafrechtlichen Verfolgung ihrer Männer angeboten wird. Denn nur die wenigstens Frauen zeigen ihre Männer aus Angst vor denselben bzw. aus Angst vor familiärer Ausstossung an. Es ist deshalb wichtig, Stellen zu schaffen/auszubauen, welche diese Frauen ermutigen, Anzeige zu erstatten und sie in dieser schwierigen Phase begleiten.