Casanova-Maron Angela

Angela
Casanova-Maron
eidg. dipl. Buchhalterin
1959
Domat/Ems
Kreis: Rhäzüns
FDP
Grossrätin bisher

Haben Sie ein Lebensmotto, wenn ja welches?
„engagiert, kompetent, konsequent“
Ich freue mich über neue Herausforderungen, eigne mir gerne das nötige Wissen an und bin beharrlich.

In welchem Umfeld bewegen Sie sich:
Familien-, Erwerbs- und/oder ehrenamtliche Tätigkeit?

Familie / Kinder:

-2 Kinder, 26 und 29-jährig

Berufstätigkeit / Pensum:

- Selbständige Tätigkeit: Finanz- und Unternehmensberatung

politische Mandate:

- Grossrätliche Kommission für Gesundheit und Soziales

- Verwaltungsrat Kraftwerk Reichenau AG

Ehrenamtliche Tätigkeit:

- Vizepräsidentin FDP Graubünden und FDP-Fraktion

- Finanzchefin Bündner Gewerbeverband

- Vorstand Ausgleichskasse Gewerbe, Handel und Industrie Graubünden/Glarus

- Präsidentin HEV Chur Regio

Beschreiben Sie uns Ihren politischen Werdegang – Ihre Motivation:
Vor über zwanzig Jahren bin ich der damals neu gegründeten FDP Ortspartei Domat/Ems beigetreten. Verschiedene Funktionen innerhalb der Partei, als jahrelange Kassierin und als Präsidentin, folgten. Seit dem Jahr 2000 durfte ich acht Jahre als Gemeinderätin und GPK-Mitglied der Gemeinde Domat/Ems amtieren; vier Jahre habe ich die GPK präsidiert. Als Grossrats-Stellvertreterin war ich während sechs Jahren gewählt und konnte in dieser Zeit im Grossen Rat Einsitz nehmen. Von 2009 bis 2016 war ich Mitglied des Gemeindevorstandes Domat/Ems und seit acht Jahren darf ich den Kreis Rhäzüns im Grossen Rat vertreten. Als Vizepräsidentin der grossrätlichen Kommission für Gesundheit und Soziales kann ich meine Erfahrungen einbringen und die Anliegen der Bevölkerung sowie der Gemeinden vertreten.

„Wer nicht politisiert, mit dem wird politisiert“, bringt auch heute noch meine Motivation, mich für ein politisches Amt zur Verfügung zu stellen, auf den Punkt. Aktiv die Politik mitzugestalten, statt nur davon betroffen zu sein, begeistert mich nach wie vor.

Was möchten Sie als Grossrätin bzw. Grossratsstellvertreterin bewegen?
Im Grossen Rat werde ich mich weiterhin für gute Rahmenbedingungen für die Entwicklung von Gesellschaft und Wirtschaft ebenso einsetzen wie für zeitgemässe Strukturen in unserem Kanton. Ausgewogene Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft zu erarbeiten erfordern Ausdauer und Beharrlichkeit, was ich für diese Aufgabe gerne einsetzen werde. Liberales Denken leitet mein politisches Handeln. Eigenverantwortung und Eigeninitiative stehen dabei vor staatlicher Regulierung und Unterstützung.

Wo sind Ihre Schwerpunkte?
Durch meinen beruflichen Werdegang liegen mir finanzpolitische Themen sehr nahe. In meiner Vorstandstätigkeit als Departementsvorsteherin Kultur, Soziales und Polizei wirkte ich unter anderem im Vorstand von Organisationen des Gesundheitswesens, der familienergänzenden Kinderbetreuung, der Jugendarbeit und der Musikschule mit. Ebenso setzte und setze ich mich mit den vielschichtigen Aspekten der Sozialhilfe auseinander. Diese Arbeit hat mein Fachwissen und meine Sensibilität in diesen Themenkreisen erweitert und gestärkt.

Was heisst Gleichstellung für Sie und was brauchen wir um die Gleichstellung in Graubünden zu fördern?
Für die Gleichstellung der Geschlechter wurde in den vergangenen Jahren vieles erreicht und trotzdem sind noch einige Anliegen unerfüllt. Gleichstellung bedeutet aber auch „sich gleichwertig zu fühlen“. Es gilt nun dieses Selbstbewusstsein der Frauen gezielt zu stärken.

Würden Sie es befürworten, dass der Kanton Graubünden generell mehr Massnahmen zur Gleichstellung ergreift?
Der Kanton unternimmt schon sehr viel in Sachen Gleichstellung bei der Besetzung von kantonalen Stellen und politischen Kommissionen. Eine Frauenquote lehne ich ab, da ich eine solche Vorgabe als äusserst diskriminierend empfinde.

Die Nichtsanktionierung von Teilzeitarbeit kann dazu beitragen, dass familiäre Pflichten zwischen den Geschlechtern weniger einseitig verteilt werden. Wie stehen Sie zu Jobsharing und Teilzeitpensen auch in Führungspositionen?
Ich befürworte Jobsharing und Teilzeitpensen auch in Führungspositionen, wo immer diese sinnvoll sind und ohne Einschränkungen bei der Leistungserbringung besetzt werden können.

Jährlich findet im Grossrat das Mädchenparlament statt. Mentorinnen für Jungpolitikerinnen oder Teilnehmerinnen an überparteilichen Arbeitsgruppen sind stets willkommen. Inwiefern engagieren Sie sich persönlich ausserhalb des politischen Amtes für frauenrelevante Anliegen?
In persönlichen Gesprächen leiste ich Überzeugungsarbeit, damit sich auch Frauen in der Politik engagieren.

Durchschnittlich stirbt alle 20 Tage eine Frau an den Folgen häuslicher Gewalt. Auch in Graubünden hat die Gewalt an Frauen stark zugenommen. Soll sich der Kanton verstärkt an Massnahmen zur Gewaltprävention beteiligen?
Häusliche Gewalt ist eine der hässlichsten Formen der Gewalt überhaupt und wird wohl noch heute in vielen Fällen nicht zur Anzeige gebracht. Die Gesellschaft sieht noch zu oft weg, wenn Zeichen häuslicher Gewalt sichtbar werden. Hier ist nebst staatlicher Prävention auch Zivilcourage nötig.