Cahenzli-Philipp Erika

Erika
Cahenzli-Philipp
Familienfrau/Primarlehrerin
1964
Untervaz
verheiratet
Kreis: Fünf Dörfer
SP
Grossrätin bisher

Haben Sie ein Lebensmotto, wenn ja welches?
Das Ziel immer wieder anstreben: sinnhaftes Tun.

In welchem Umfeld bewegen Sie sich:
Familien-, Erwerbs- und/oder ehrenamtliche Tätigkeit?

  • Familie mit vier erw. Kindern, z.T. noch in Ausbildung
  • Seit 14 Jahren Kirchgemeindepräsidentin der reformierten Kirchgemeinde Untervaz
  • Seit 2012 im Gemeindevorstand (Departement Sicherheit, Gesundheit und Soziales)
  • Vizepräsidentin Bünder Spital- und Heimverband
  • Verwaltungskommission SVA
  • Stiftungsrätin Kantonsspital GR
  • Mitglied Frauenverein Untervaz, Bündner Lehrerverein (LEGR)

Beschreiben Sie uns Ihren politischen Werdegang – Ihre Motivation:
Ich bin an geschichtlichen Zusammenhängen und politischen und gesellschaftlichen Fragen interessiert. Politik ist für mich ein Werkzeug, um gute Lebensbedingungen für Mensch und Umwelt zu gestalten. Politik geht uns alle an.

Im Vergleich zur Leistung, die Frauen in der Gesellschaft erbringen, ist der Frauenanteil in der Politik viel zu tief. Da möchte ich gegensteuern.

Was möchten Sie als Grossrätin bzw. Grossratsstellvertreterin bewegen?
Als Kandidatin der SP setze ich mich für eine ausgewogene Vertretung der verschiedenen politischen Ausrichtungen ein. Ich möchte denen eine Stimme geben, die sonst nicht gehört werden und zu gemeinsam erarbeiteten, breit abgestützten Lösungen beitragen.

Wo sind Ihre Schwerpunkte?
Als vierfache Mutter kenne ich den Wert guter Schulen, Ausbildungs-und Arbeitsplätze.

Als Gemeinderätin weiss ich um die Wichtigkeit einer bedarfsorientierten, finanzierbaren Gesundheitsversorgung für alle.

Als naturverbundene Bündnerin liegt mir die sorgfältige Raumplanung zum Schutz unserer alpinen Landschaften am Herzen.

Als Frau setze ich mich ein für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Haben Sie (politische) Vorbilder?
Michelin Calmy-Rey beeindruckt mich.

Was heisst Gleichstellung für Sie und was brauchen wir um die Gleichstellung in Graubünden zu fördern?
Gleichstellung heisst für mich Gleichwertigkeit. Unsere jungen Frauen und Männer sollen die gleichen Chancen auf gute Ausbildungsplätze haben und später im Berufsalltag die gleichen Aufstiegschancen erhalten. Für gleiche Arbeit erhalten alle den gleichen Lohn und können sich damit ihren Lebensunterhalt selbständig sichern.

Weiter braucht es immer wieder Sensibilisierungen zu diesem Thema, noch ist die Gleichstellung nicht in den Köpfen (und Herzen) verankert.

Würden Sie es befürworten, dass der Kanton Graubünden generell mehr Massnahmen zur Gleichstellung ergreift?
Ja. Der Kanton soll bei Stellenbesetzungen in Verwaltung und politischen Kommissionen eine freiwillige Frauenquote einhalten.  Gemischte Teams funktionieren nachweislich besser. Gleichstellung ist eine Haltungsfrage und Veränderungen ein langer, leider oft zu langer Prozess.

Die Nichtsanktionierung von Teilzeitarbeit kann dazu beitragen, dass familiäre Pflichten zwischen den Geschlechtern weniger einseitig verteilt werden. Wie stehen Sie zu Jobsharing und Teilzeitpensen auch in Führungspositionen?
Wir brauchen Strukturen in Verwaltung und Wirtschaft, die Frauen und Männern ermöglichen ihre gewählte Familienform zu leben. D.h. Teilzeitstellen für Männer und Frauen auf allen Ebenen anbieten und familienergänzende Betreuungsangebote erweitern.

Jährlich findet im Grossrat das Mädchenparlament statt. Mentorinnen für Jungpolitikerinnen oder Teilnehmerinnen an überparteilichen Arbeitsgruppen sind stets willkommen. Inwiefern engagieren Sie sich persönlich ausserhalb des politischen Amtes für frauenrelevante Anliegen?
Ich war Mentorin am letzten Mädchenparlament und motiviere junge Frauen, sich bei Gemeindewahlen aufstellen zu lassen.

Durchschnittlich stirbt alle 20 Tage eine Frau an den Folgen häuslicher Gewalt. Auch in Graubünden hat die Gewalt an Frauen stark zugenommen. Soll sich der Kanton verstärkt an Massnahmen zur Gewaltprävention beteiligen?
Häusliche Gewalt ist immer noch ein Tabuthema. Präventionskampagnen können Gespräche darüber in Gang setzen und alternative Handlungsmöglichkeiten aufzeigen. Der Kanton soll solche Kampagnen unterstützen.